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„Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt”, sagt Jesus in Mt 5. Die ganze Geschichte mit unserem Vermieter ist einerseits auβerordentlich anstrengend für uns, andererseits aber auch ein hervorragendes Trainingsfeld im Salz und Licht sein. Wie kann man sich unter diesen Umständen als Christ verhalten? Wie kann man vermeiden, einerseits in trotzige Kampfhaltung zu fallen („Dir zeig ich’s schon!“), andererseits eine falsche Demut zu leben und alles mit sich machen lassen? Wie bewegt man sich richtig zwischen Aggression und Unterwürfigkeit? Wie bleibt man geradlinig und gleichzeitig liebevoll, bereit, auch „eine zweite Meile“ mitzugehen (Mt 5,41) und zum Hemd freiwillig auch noch den Mantel zu geben (Mt 5,40)? Ich glaube, dass uns hier bisher ein einigermaβen guter Weg gelungen ist – aber ich glaube mittlerweile auch, dass es uns deshalb so viel Kraft kostet. Aushalten, geduldig sein, liebevoll bleiben und gleichzeitig ausdauernd und hartnäckig kann ganz schön aufreibend sein. „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen“, hat unser Herr uns im Juli durch Mt 5,44 ermahnt. „Fürchtet euch nicht und weicht nicht!“ ermunterte er uns gleichzeitig durch Jes 41,19. Der richtige Weg ist nicht zwangläufig der einfachste. Da braucht man ab und zu Zusagen wie aus Jes 40,28-31:
„Habt ihr denn nicht gehört? Habt ihr nicht begriffen?
Der HERR ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit, seine Macht reicht über die ganze Erde; er hat sie geschaffen!
Er wird nicht müde, seine Kraft lässt nicht nach; seine Weisheit ist tief und unerschöpflich.
Er gibt den Müden Kraft, und die Schwachen macht er stark.
Selbst junge Leute werden kraftlos, die Stärksten erlahmen.
Aber alle, die auf den HERRN vertrauen, bekommen immer wieder neue Kraft, es wachsen ihnen Flügel wie dem Adler.
Sie gehen und werden nicht müde, sie laufen und brechen nicht zusammen.“
Es ist nicht immer so einfach. Oft ist einfach keine Zeit zur Entspannung für die Familie oder in der Familie, keine Zeit zum echten Abschalten, man ist rund um die Uhr mit allem möglichen gefordert. Es kostet Kraft, sich Zeit zur Stille herauszureiβen, um alles mit Gott zu besprechen und auf Sein Reden zu hören. Es kostet Kraft, Zeit für die Familie herauszureiβen, miteinander zu spielen oder was zu unternehmen. Es kostet Kraft, Zeit für sich selbst herauszureiβen, ein Buch zu lesen oder zum Sport zu gehen. Kommt dies alles zu kurz, reagiert man aber gereizt und genervt. Neue Spannungen entstehen.
Zur gleichen Zeit bieten sich durch die ganze Episode viele Gelegenheiten zum Gespräch. Als ich z.B. mit einer Frau hier aus Schweden darüber sprach und Jesus erwähnte, der gesagt hat, das wir unsere Feinde lieben sollen, antwortete sie nur ein lang gezogenes „jååååååå…“ Es hieβ ziemlich sicher: „Ich hätte nie gedacht, dass das ganze Christenzeug auch so praktisch werden kann und dass es dann auch noch Leute gibt, die sich daran halten…“ Mit unseren Nachbarn habe ich sehr viel sprechen können, weil sie alles mit Interesse verfolgt haben. Nun haben sie angekündigt, uns einmal einzuladen! Das wäre – insbesondere hier – etwas ganz besonderes, ein echter Beweis unserer entstandenen Beziehung. Dies sind Dinge, die mich wiederum sehr glücklich machen.
Salz und Licht kann man nur sein, wenn man Gottes Worte, Gottes Heiligen Geist und damit helles Licht in seinem eigenen Herzen hat. Man kann es sich nicht antrainieren wie einem Tiger, der durch den brennenden Reifen springen soll. Es muss echt sein. Dies geht nur durch regelmäβige persönliche Zeiten mit Gott, persönliches Bibelstudium und Gebet. An dieser Stelle möchte ich daher allen danken, die den ganzen Prozess bisher mit Gebet mitverfolgt haben. Ich glaube, Eure Gebete haben eine besondere Wirkung gehabt. Gleichzeitig bitte ich Euch, weiter zu beten. Noch müssen wir einiges mit unserem Vermieter klären, wir sind ihn noch nicht ganz los. Und mit unserem neuen Heim geht es auf andere Art weiter: Neue Nachbarn, viele Gelegenheiten, Menschen zu treffen oder mit ihnen zusammenzuarbeiten, Salz und Licht zu sein. Danke also, dass ihr weiterbetet.
* * *

“You are salt and light of the world” Jesus says in Mt 5. The whole story with our landlord is still rather strenuous and demanding for us. At the same time it’s a great training area in being salt and light. How do you life as a Christian under these conditions? How can you avoid lapsing into a fighting manner? How can you avoid at the same time to live in false humility? How does one live between aggression and obsequiousness? How can one stay straight yet loving, willing to go the second mile (Mt 5:41), willing to give the cloak together with the tunic away (Mt 5:40)? I think, so far we managed well to find a good way of coping with it. But I think also that’s the way which takes the most energy from you. Being patient, endure, loving, and staying persistent can be fairly wearing. Jesus reminded us in July of Mt 5:44 “Love your enemies and pray for those who persecute you”. At the same time He encouraged us with Is 41:10: “So do not fear, for I am with you; do not be dismayed, for I am your God. I will strengthen you and help you; I will uphold you with my righteous right hand.” The best way is not necessarily the easiest one. Sometimes you need promises like this one from Is 40: 28-31:
Do you not know? Have you not heard? The LORD is the everlasting God, the Creator of the ends of the earth. He will not grow tired or weary, and his understanding no one can fathom. 29 He gives strength to the weary and increases the power of the weak. 30 Even youths grow tired and weary, and young men stumble and fall; 31 but those who hope in the LORD will renew their strength. They will soar on wings like eagles; they will run and not grow weary, they will walk and not be faint.
It’s not always as easy. There has been so less time to relax, to hang out, to cool down your overheated brain. Around the clock there is something which demands your attention. It takes strength to tear away some extra time from your schedule for silence, for talking with God, for listening to His word. It takes strength to tear away some extra time for the family, for playing and enjoying. It takes strength to tear away some extra time from for you, for reading a book or having a workout at the gym. But if you don’t take the time you become angry and everything gets on your nerves. New tensions come up.
At the same time the whole story opened up plenty of opportunities of having conversations with other people. For instance, I talked with a woman here from Sweden and mentioned Jesus as my model, and his message “love your enemies”. Her reply was a long “jååååå…”, which meant that she never thought the whole Christian stuff could become that real and practical, and even if she never expected there are people who take it seriously… Another example: I had many conversations with our neighbors who followed the story with interest. Now they announced to invite us! This means so much. It is like a proof of the relationship we could start over the past months. Things like that can make me very happy and are precious like a reward for me. I know in my heart that there are reasons why we struggle through this, and here I can see little glimpses of it.
You can only be salt and light if you have God’s Word, God’s spirit and thus Gods light in your heart. You cannot train yourself like a tiger who has to jump through the burning ring. It needs to be authentic. It’s only possible by regular times with God, Bible studies, and prayer. There is no substitute. Because of that I want to thank all of you who have been praying for us over the last weeks and even months. I feel your prayers have been answered in a special way. At the same time I ask you to continue your prayers. We haven’t got rid of our landlord so far, there are things left to struggle through. And there are a lot of things to pray for in terms of our new home: New neighbors, many new people we’re going to meet, we’re going to work with etc. Many new opportunities for being salt and light. Thank you so much for your accompanying prayers!!!

1 comment

  1. Dear Marcus and Karen,

    We always have to remember that… “Whatever your cross, whatever your pain, God always sends rainbows after the rain.” and P.U.S.H. !!! (Pray Until Something Happens).
    I always remember you in my prayers.

    Best wishes.
    Andrea

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marcusis@icloud.com

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