Zum 2. Korintherbrief passt hervorragend David Bosch’s „Spirituality of the Road.” Leider ist es meines Wissens nicht auf Deutsch erhältlich. Bosch, ein Südafrikaner, schrieb dieses Buch in erster Linie für „Berufschristen“ und deren geistliches Leben in der Spannung zwischen privatem Glauben und öffentlicher Aufmerksamkeit. Dazu nahm er 2. Korinther als Grundlage. Ein Kapitel hat mich sehr angesprochen, wo er klar macht, dass wir Christen keine Hausierer sein sollen, die sich für irgendein Produkt anbiedern. Stattdessen führt Gott öfter so, dass uns die Hände gebunden sind – wie Paulus, der oft genug gefesselt im Knast saβ. Ein angeketteter Hausierer mag von seinem eigenen – angeblich freiheitsbringenden – Produkt sehr enttäuscht sein. Ein Christ ist hingegen einer, der nicht aufgibt, weil seine Hoffnung und sein Vertrauen auf Gott stärker und tiefer sind als das tiefste Verlies. Dadurch werden wir zu Zeugen, zu Lebensbotschaftern, nicht zu Verkäufern. Ich kann das Buch jedem wärmstens empfehlen, der sich für Spiritualität interessiert.
