Wie oft geben wir unsere Fehlbarkeit zu? Wann wird offen ausgesprochen, dass wir versagt haben? Ein wichtiger Gedanke, der auf unseren TREK-Tagen immer wieder auftauchte, war die Ehrlichkeit uns selbst gegenüber. In der Tat gibt es in Freikirchen kaum Gelegenheit zur Beichte und zum Bekenntnis. Doch damit geht ein großer Teil der Vergebung flöten. Wir glauben, schon alles unter den Füßen zu haben, nur weil wir an Jesus glauben und üben uns kaum in der Buße. Neulich las ich ein Gedicht von C.S. Lewis. Das sprach mich sehr an:
All this is flashy rhetoric about loving you.
I never had a selfless thought since I was born.
I am mercenary and self-seeking through and through;
I want God, you, all friends, merely to serve my turn.
Peace, reassurance, pleasure, are the goals I seek,
I cannot crawl one inch outside my proper skin;
I talk of love – a scholar’s parrot may talk Greek –
But, self-imprisoned, always end where I begin.
(zitiert in Donald Miller, Blue like Jazz)
Auf deutsch:
“Dich zu lieben” – ist alles nur glitzernde Rhetorik.
Seit meinem ersten Tag hatte ich noch keinen selbstlosen Gedanken.
Durch und durch bin ich gewinnsüchtig und eigennützig;
Ich will, dass Gott und du und alle Freunde allein meinen Zwecken dienen.
Frieden, Bestätigung, Vergnügen, das sind die Ziele, die ich wirklich verfolge,
und nicht einen Zentimeter kann ich aus meiner Haut;
Ich rede von Liebe – des Gelehrten Papagei mag griechisch reden –
doch gefangen in mir selbst ende ich immer dort wo ich begann.
Nun, nicht jeder mag sich selbst so “negativ” sehen wollen. Und doch frage ich mich, wie oft wir nur wie der griechisch plappernde Papagei sind. Wir reden frommes Zeug und sind doch kein bisschen anders oder besser als die nicht griechisch plappernden Papageien. Vielleicht, weil die regelmäßige Buße kein Bestandteil unseres Alltages ist. Was können wir da machen?