Am Morgen des nächsten Tages bin ich gerade dabei, in unserem H2O-Center das Frühstück für eine Gruppe Leute vorzubereiten, die heute zu uns kommen. Ich bin leider spät dran und etwas in Eile, um alles noch rechtzeitig fertigzubekommen als ein Mann zu mir kommt, der im selben Gebäude arbeitet. Er müsse gerade mal mit mir reden. Soeben habe er etwas über einen seinen Freunde erfahren, erzählt er mir. Einen Familienvater, beruflich erfolgreich, seit neuestem Besitzer eines kleinen Sommerhauses auf dem Lande, worüber sich die ganze Familie sehr freue. Seid kurzer Zeit leide aber auch dieser Freund an Depression. Man habe ihm die üblichen Medikamente verschrieben. Die Wirkung war nicht wie erwünscht. Er habe sich das Leben genommen. Wir sprechen darüber. Der Kaffee ist noch nicht durchgelaufen, als später meine Frühstücksgäste kommen.
Dies sind “nur” drei Geschichten, die ich in ungewohnt kurzer Folge hörte. Wenn ich darüber nachdenke, könnte ich viel mehr Namen nennen, die ähnliches erzählten. Zwei Dinge stechen irgendwie heraus: Menschen heutzutage scheinen entweder an Krebs oder Depression zu erkranken. Was Krebs für den Körper scheint Depression für die Seele zu sein. Oder umgekehrt. Beides ist langwierig, beides schwer. Beides kann geheilt werden, beides kann tödlich enden. Jeder kann getroffen werden und niemand darf so arrogant sein zu meinen, dass er oder sie immun sei. Ist Krebs eine Folge der vielen Umwelteingriffe, die der Mensch gemacht hat? Ist Depression eine Folge der Überflussgesellschaft, in der wir leben? Was können wir tun? Wie können Christen und Gemeinden sinnvoll vorbereitet sein auf diese Herausforderungen? Wo brauchen wir mehr Fachkompetenz? Sind Hilfestellungen zu einem simplen und einfachen Lebensstil eine mögliche Lösung? Viele Fragen, wenig Antworten. Kommentare? Ideen? Meinungen? Erfahrungen? Vorschläge?