Am Abend dieses Tages saß Jesus mit den zwölf Jüngern beim Essen. Während sie aßen, sagte er: “Einer von Euch wird mich verraten!” Erschrocken fragte jeder: “Meinst Du etwa mich?” Jesus antwortete: “Der mit mir das Brot in die Schüssel eingetaucht hat, der ist es. Der Menschensohn muss zwar sterben, aber seinem Verräter wird es schlimm ergehen. Es wäre besser für ihn, er wäre nie geboren worden.” Judas fragte wie die anderen auch: “Meister, du meinst doch nicht etwa, dass ich es bin?” Da antwortete Jesus ihm: “Doch, du bist es!”
Während der Mahlzeit nahm Jesus ein Stück Brot, sprach das Dankgebet, teilte das Brot und gab es den Jüngern mit den Worten: “Nehmt und esst, das ist mein Leib!” Anschließend nahm er einen Becher mit Wein, dankte dafür und reichte ihn seinen Jüngern: “Trinkt alle daraus! Das ist mein Blut, mit dem der neue Bund zwischen Gott und den Menschen besiegelt wird. Es wird zur Vergebung Eurer Sünden vergossen. Ich sage Euch: Von jetzt an werde ich keinen Wein mehr trinken, bis ich ihn wieder im Reich meines Vaters mit euch trinken werde.”
Als Judas den Bissen genommen hatte, ging er hinaus. Und es war Nacht.
Lies die Texte mehrere Male und bitte den Heiligen Geist, Dich zu leiten.
Herr, ich sehe das Gefallensein der Welt. Ich sehe, dass es fast überall klemmt. Doch ich brauche mir nichts einzubilden. Gerade wie Judas habe ich auch das Brot mit Dir in die Schüssel getaucht. Ich aß an Deinem Tisch. Und ich habe Dich verraten. Du weißt das. Ich bin auch nicht besser als die Welt um mich herum. Trotzdem lädst Du uns immer wieder an Deinen Tisch ein, der Platz, an dem wir von aller Sklaverei befreit und allem Egoismus geheilt werden. Und wir bleiben bei Dir. Wir wollen nicht hinaus in die Nacht.
Du nahmst das Brot und sagtest ja zu dem, was geschehen sollte. Du hast Dich selbst uns zur lebensspendenden Nahrung angeboten. Du hast gedankt – obwohl Dein Verräter vor Dir saß. Du hast das Brot gebrochen, Deinen eigenen Körper, für solche, wie wir es sind. Du hast Dich selbst für die gegeben, die den Mut haben, zu folgen, zu essen und zu trinken von diesem Tisch. Dieses Essen war die teuerste Mahlzeit, die die Welt jemals gesehen hat: Du, fleischgewordener Gott, hast Dein Fleisch uns zur Nahrung, Dein Blut uns zum Getränk gegeben. Herr, ich danke Dir für diese Mahlzeit, denn durch sie dürfen wir schmecken, dass Gott gut ist und Sünden vergeben sind.