“Der Mann, der in kein Schema passt” – so hieß vor Jahren ein Begleitbuch zum Jesusfilm. In der Tat, Jesus, passte beim besten Willen in kein einziges Schema. Kaum meinte man ihn verstanden zu haben, gab er wieder neue Rätsel auf. Aus menschlicher Sicht hat das sicher einen großen Teil dazu beigetragen, dass er irgendwann ans Holz genagelt wurde.
Für heute bin ich gebeten worden, vor einer größeren Gruppe schwedischer Studenten einen längeren Bericht über unsere Erfahrungen in Schweden zu geben. Dabei fiel mir selbst wieder auf, dass es in der Tat heutzutage einfach unumgänglich ist, anders zu sein: Die Welt hat nämlich ihr Bild von Kirche. In der Regel ist dieses Bild nicht gerade sehr anmachend. (Das schwedische Bild von Kirche – oder einen Teil des Bildes – habe ich vor gut zwei Jahren in einem Film auszudrücken versucht. Ein Ausschnitt davon ist hier zu sehen.)
Was passiert, wenn wir Christen immer gleich sind, immer gleich bleiben, dieses Bild immer wieder auch noch bestätigen? Was passiert, wenn wir dieses Bild noch nicht einmal in Frage stellen? Was passiert, wenn wir in dieses Schema, in welchem wir befunden werden, auch wirklich voll und ganz reinpassen?
Nun ich denke, eins ist sicher: Dann ähneln wir wohl kaum Jesus. Und das sollte uns zu denken geben. Denn Jesus passte in kein Schema.