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Ich selbst kam gerade erst ins zweite Schuljahr, als die beiden Herren James Engel und Wilbert Norton ein Buch mit dem Titel “What’s gone wrong with the harvest?” (Was ist mit der Ernte schiefgelaufen?) herausgaben. Nein, das Buch handelte nicht von Traktoren, Mähdreschern und Güllefässern, sondern um die Ernte der geistlichen Früchte, die Jesus von Kirche und Gemeinden erwartet. Und hier läuft ja bekanntlich so manches schief. Zur Veranschaulichung entwickelte Herr Engel, einer der Autoren, eine Skala. Auf dieser Skala konnte man leicht erkennen, wo man sich auf seiner geistlichen Reise gerade befindet. Als “Engelskala” – was nur etwas mit dem Namen des Erfinders und nichts mit Engeln zu tun hat – gelangte sie zu weltweiter Bekanntheit. Für alle, die noch nie eine Engelskala gesehen haben – so ungefähr sieht eine deutsche Version aus (von mir farblich etwas aufgepeppt):

(zum Vergrößern auf’s Bild klicken)

Man liest die Skala im Prinzip von unten nach oben und könnte einige Eckpunkte ungefähr so beschreiben:

Ein überzeugter Atheist befindet sich bei -8,

der allergrößte Teil der Bevölkerung Europas befindet sich bei -7 bis -6

bei -2 begegnet man Jesus persönlich,

die Null kennzeichnet den Augenblick der Entscheidung, Jesus nun nachzufolgen (etwas abwertend manchmal auch “Bekehrung” genannt, bei diesem Ereignis erhält man übrigens auch den Heiligen Geist),

und +4 schließlich ist das bis zum Lebensende andauernde Weiterentwickeln und Reiferwerden im Heiligen Geist.

So weit so gut. Alles in allem ist die Engelskala ein recht gutes Hilfsmittel.

Aber: Heute zeigt sich immer deutlicher, dass die Engelskala auch mindestens zwei klare Nachteile hat. Erstens setzt die Skala voraus, dass man sich nur aus einer Art atheistischem Hintergrund Jesus nähern kann (-8 = Leugnung von allem Übernatürlichen). Zweitens geht die Engelskala davon aus, dass jede geistliche Entwicklung linear ist und nur in zwei Richtungen möglich ist, nämlich näher zu Jesus oder näher zum Atheismus. Auch das ist heute nicht mehr der Fall. Es gibt unglaublich viele Alternativen heutzutage.

Um unseren Dienst mit H2O und unsere Teamarbeit besser analysieren zu können, brauchten wir ein besseres Werkzeug. Meine Suche nach Weiterentwicklungen dieser Skala im www ließ mich zwar einige Alternativen finden, aber nichts, was mir wirklich geholfen hätte. Gott sei Dank bin ich mit einem graphischen Hirn ausgestattet worden; deshalb musste ich mich nur mal hinsetzen, und die Skala, nach der ich suchte, einfach selbst zeichnen. So ungefähr sieht sie also nun aus (es ist nur ein erster Entwurf, der sicher noch weiterentwickelt werden kann/soll/muss/darf…):

zum Vergrößern klicken

Das Prinzip ist eigentlich haargenau das gleiche: Ziel ist nach wie vor, mit Jesus “in der Heiligung” zu leben oder bei +4. Wie bei einer Zielscheibe befindet sich das Ziel in der Mitte, logisch. Und man kann seine Reise nach wie vor bei -8 beginnen. Aber jetzt beginnt man nicht mehr zwangsläufig als “Atheist”.  Von einem Imam irgendwo in der arabischen Welt kann man nämlich sicher nicht sagen, dass er alles Übernatürliche leugnet – und dennoch kann er sich in seinem Abstand zu Jesus durchaus bei -8 befinden. Die vier Ecken habe ich nach den vier geistlichen Richtungen benannt, die wir hier am häufigsten antreffen: Humanisten (Atheisten), Esoteriker (Patchworkreligiöse), Moslems und verschiedenste Anhänger anderer Glaubensrichtungen – einschließlich nomineller Christen oder Kirchenkarteileichen.

Das Kreisdiagramm zeigt außerdem, dass man sich nicht nur in eine Richtung entwickeln kann. Man kann zum Beispiel eine beeindruckende und imponierende geistliche Entwicklung durch den gesamten Markt der religiösen Möglichkeiten durchmachen – und dennoch ein ganzes Leben lang bloß auf Umlaufbahn Nummer -7 kreisen.

Mit Hilfe dieses neuen Diagramms hoffen wir, geistliche Bedürfnisse ganz unterschiedlicher Art besser identifizieren und benennen zu können. Und hier kommt ihr auch wieder ins Spiel: Eure Gebete helfen uns bei dieser Arbeit. Bittet mit uns um die Wegweisung und Führung des Heiligen Geistes. Betet um Mut und Kraft, um die richtigen Taten und Worte zur richtigen Zeit. Und betet, dass der Herr mehr Menschen zu sich beruft.

2 comments

  1. Danke, Snuel! Ja, das ist absolut sinnvoll, auch die persönliche Offenheit irgendwie zu berücksichtigen. Bis jetzt weiß ich noch nicht richtig, wie man das einbauen kann, ohne dass es zu komplex wird. Aber für mich selber ergibt diese dritte Dimension ebenfalls eine Menge Sinn!

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marcusis@icloud.com

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