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Ich freue mich, schon wieder einen Gastautor begrüßen zu dürfen! Dieses Mal ist es Rob Bavington, CA-Mitarbeiter und Teil des H2O-Teams. Vergangenen Freitag hat er für H2O den folgenden Beitrag auf dem schwedischen Pionierblog geschrieben.

Neuer Wein in neuen Schläuchen

Von Rob Bavington

Man füllt auch nicht neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißen die Schläuche und der Wein wird verschüttet, und die Schläuche verderben. Sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche, so bleiben beide miteinander erhalten.  

 Matthäus 9, Vers 17 




 

Ich habe viel über Matthäus 9,17 nachgedacht. Wo Jesus über neuen Wein und neue Schläuche spricht. Man könnte meinen, er sagt das, weil er etwas Neues zu starten gedenkt. Weil das alte, bestehende Religionssystem seiner Zeit eben nicht reichte, noch nicht einmal nach dieser Erneuerungsbewegung unter Johannes dem Täufer. Der gekommene neue Wein brauchte neue Schläuche.  


Ihr wisst, was in den folgenden 300 Jahren nach dieser Aussage Jesu geschah. Neuer Wein füllte neue Schläuche, und Gottes Reich breitete sich in erstaunlicher Weise aus. Und dann? Tja, dann, liebe Freunde, dann wurde die Kirche vernünftig! Und wie sah diese “neue”, vernünftige Kirche aus? In vieler Hinsicht ziemlich ähnlich jenem Religionssystem aus Jesu Tagen – ein System, über welches Jesus eben sagte, dass es neuen Wein nicht halten können werde. 


Ich bin in einer etablierten Gemeinde einer bekannten Denomination ausgewachsen. Ich bin unglaublich dankbar für alles, was man mir dort gegeben hat… Alles? Nein, vielleicht nicht alles. Obwohl man mir dort die Begegnung mit Jesus gegeben hat, so hat man mich nicht aus deren, alten Weinschlauch herausgelassen. Man spürt eine gewisse, unausgesprochene (und manchmal ausgesprochene!) Überzeugung, dass genau so eine “richtige” Kirche, eine “wahre” Gemeinde aussieht. Natürlich darf man auch lustige fetzige Sachen machen, um neue Leute heutzutage anzulocken. Aber sobald sich etwas “Gemeinde” nennt, dann muss es bitte schön genau so aussehen. 


In der Geschichte finden wir viele Erneuerungsbewegungen. Sie blühen, solange sie informelle Strukturen haben. Nach einiger Zeit beobachtet man, wie sich strukturelle Veränderungen einstellen und trotz aller anfänglichen Unterschiede dieser Bewegungen werden sie sich immer ähnlicher, immer gleicher dem Alten, welches sie ursprünglich erneuerten. Und wisst Ihr was? Damit ist die Blütezeit vorbei. 


Eine der spannendsten Sachen in der Gemeindegründung ist die Möglichkeit, ganz von vorne anfangen zu können. Die Möglichkeit, neue Saat zu säen und zu sehen, wie sie keimt. Doch eine der frustrierendsten Sachen ist es zu sehen, wie leicht wir mit den allerbesten Absichten dann doch wieder anfangen, eine Struktur aufzuziehen, die am Ende dann wieder wie das Alte aussieht. 


Ist es möglich, etwas zu säen, ohne gleich einem Modell folgen zu müssen? Ist es möglich, die Saat entscheiden zu lassen, wie sie wachsen möchte unter nur minimaler Kontrolle derer, die in klassischen Gemeinden groß wurden, sich in den alten Schläuchen befinden – eben den, von welchen Jesus sagte, dass sie den neuen Wein nicht halten können werden? 


Ich hoffe es und glaube daran. Ich hoffe und glaube, dass einige von Euch, die Ihr das lest Gottes Werkzeug werden könnt um neue Schläuche für neuen Wein herzustellen. 


*  *  *

Rob Bavington ist Mitarbeiter bei Christian Associates International und Teil des H2O-Teams. Das schwedische Original dieses Posts kann hier gefunden und gelesen werden.   

Übersetzung und Veröffentlichung auf new-reformation.blogspot.com mit freundlicher Erlaubnis des Verfassers.

Author

marcusis@icloud.com

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