Gemeindegründer brauchen Gemeinschaft. Einsamkeit und Isolation ist so gefährlich wie schmutzige Hände für einen Chirgurgen und muss um jeden Preis vermieden werden. Kontakt zu anderen Gemeindegründern und Missionaren ist nicht nur wichtig, sondern überlebenswichtig.
Für uns war Communitas in all den Jahren ein solches Netzwerk. Doch ich sehe ein, dass internationale Kontakte nicht unbedingt jedermanns Sache sind. Den meisten ist ein lokales Netzwerk genug. Doch ein solches gibt es in Göteborg nicht. Was nicht ist, kann man schaffen. Mein Freund Martin Alexandersson und ich haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Gemeindegründer Göteborgs miteinander in Kontakt zu bringen und zu halten.
Gestern Abend war unser zweites Treffen – in der Göteborger “Herrnhuter” Brüdergemeinde. Thema: Neue Menschen kennenlernen und erreichen. Wo man sich verstanden und gehört fühlt, packt man aus: Wie schwierig, langsam und fruchtlos der Prozess ist. Wie einer Kollegin gekündigt wurde, weil die Frucht nicht schnell genug wächst. Wie eine Schwester erzählt, dass sie sich eigentlich immer schämen müsste, dass sie immer noch kaum mehr als 10 Hanserl in ihrem Gründungsprojekt sind. Wie eine Gemeinde, die massiv auf Gründung von Tochergemeinden setzt, durch dramatische Vorkommnisse mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt wurde.
Aber auch die positiven Geschichten werden ausgepackt. Von der missionalen Gemeinschaft im Schrebergarten. Von der Gemeinde auf dem Beachvolleyballplatz. Vom Unternehmer, der kam und fragte, ob man hier wirklich bete und das etwas bewirke. Voll all der Neugier auf Jesus.
Und alles führt uns ins Gebet. Denn Jesus ist der Boss, Er hält die Fäden in der Hand, Er baut seine Gemeinde. Von solchen Treffen fährt man aufgemuntert heim. Man fühlt sich verstanden, weiß, dass man nicht alleine ist. Fühlt sich angenommen und geliebt. Von daher sind solche Treffen eine ganz eigene Form des Evangeliums.