Quelle: Bundeskanzlerin.de |
Wohlstand ist etwas sehr Feines und Kostbares. Gott selbst verspricht seinem Volk ein Land, in dem Milch und Honig fließt, ein Land der reichen Ernten und des Friedens. Das Gelobte Land ist eine Vorschau des Himmels.
Doch Gott warnt auch davor, den ultimativen Geber jedes Wohlstandes nicht zu vergessen. Undankbarkeit und Überheblichkeit führen langfristig zu Schwäche und Rissen, im schlimmsten Fall zu Dekadenz. Es ist aber nie der Wohlstand selbst, der zur Ursache des Abstiegs wird, sondern unsere Wahl, wie wir damit umgehen.
Unsere Geschichte der Säkularisierung begann mit der Reformation, die zum 30-jährigen Krieg führte, der die Aufklärung auslöste, welche in ihrer Verlängerung heute ihre vollen Früchte trägt: Ein Leben in Wohlstand ist auch ohne Gott möglich. Das wird heute ernsthaft geglaubt, während man sich auf den Errungenschaften seiner Ahnen ausruht.
Es ist also nichts Neues, dass der christliche Glaube von der europäischen Bühne abtritt und anderen Akteuren, wer auch immer das sein mag, die Hauptrollen überlässt. Die jüngst veröffentlichte Studie der St. Mary’s University in Großbritannien ist nur ein weiterer Beweis für den längst bekannten Trend: Der jungen Generation Europas fehlt jede Religion.
Tschechien ist damit das am wenigsten religiöse Land, Polen hat am anderen Ende der Skala aus 20 Ländern noch am meisten Glauben zu bieten. Schweden landet auf Platz drei der Säkularisierung, eingerahmt von Estland und den Niederlanden, Deutschland liegt auf Platz 15.
Was das private Gebetsleben der 16-29-jährigen Europäer betrifft, so beten auch hier die Tschechen am wenigsten, gefolgt von den Schweden. Die Polen sind die fleißigsten Beter. Deutschland liegt auch hier auf Platz 15.
Wohin führen diese Entwicklungen? Das ist im einzelnen nur schwer vorauszusagen, doch Stephen Bullivant, Leiter der Studie, hat vermutlich Recht mit seiner Aussage, dass Kirchen und Gemeinden in Zukunft eher Ausnahme als Regel sein werden, doch die verbleibenden Gläubigen werden einen hohen Einsatz zeigen.
Meine persönliche Vermutung ist, dass die fetten Jahre Europas zur Neige gehen werden, und die neue Hauptaufgabe der verbleibenden Christen wird es sein, von der Bühne in den Souffleurkasten zu steigen um den Akteuren Glaube, Liebe, Hoffnung, Mut, Werte, Veränderung, Unternehmergeist, Ausdauer und Dankbarbeit zuzuflüstern. Die Bibel bietet uns die allerbesten Voraussetzungen, jede Gesellschaft vom Rande aus zu inspirieren. So hat unsere Geschichte schließlich auch begonnen. Wir haben es nur vergessen.
Eine etwas ausführlichere Übersicht der Studie kann hier im britischen Guardian gelesen werden.