Schon seit Jahren fällt mir mehr und immer wieder auf, wie Weihnachten heute nicht selten genau das Gegenteil von seiner ursprünglichen Botschaft auslöst – Frust statt Freude, Streit statt Frieden, Enttäuschung statt Hoffnung. Wenn die Weihnachtszeit also nicht unseren Erwartungen entsprochen haben mag, könnte man dieses Gebet sprechen:
Herr,
an diesen Tagen,
die mit Freude, Lachen, Familie und Freunden erfüllt sein sollten,
gestehe ich, dass ich mich besiegt und enttäuscht fühle.
Dieses Fest der Freude
erscheint inmitten meines Verlustes ganz anders.
Es nimmt eine völlig andere Gestalt an, während ich mit meinen Herausforderungen ringe.
Mitten im mentalen Kampf präsentiert sich das Fest der Liebe nicht wie gewohnt.
Herr,
bitte hilf mir zu erkennen,
dass, obwohl sich dieses Christfest so anders anfühlen mag, das Versprechen und die Hoffnung, die es in sich trägt, unverändert bleiben.
Gott,
du hast unsere tiefsten Sehnsüchte geschaffen,
und du wusstest genau, wie sehr unsere Herzen auf Erden leiden würden.
Dank sei dir dafür,
dass du einen Retter in Form eines Babys gesandt hast,
das den Schmerz des Menschseins vollkommen erlebt,
und dennoch ganz und gar Gott ist.
Während ich weiterhin diesen Schmerz empfinde,
hilf mir,
trotzdem die Hoffnung zu verspüren,
die wir durch dich haben.
Amen.