Der heutige dritte Advent steht hierzulande im Zeichen des Vorläufers Jesu, Johannes des Täufers. Das erinnert mich daran, dass Propheten eigentlich immer aus der Wüste kommen. Nur in der Kargheit statt im Überfluss, in der Formlosigkeit des Sandes statt in den durchgestylten Großstädten, in der Stille statt im Lärm, wo sich kein Dämon verstecken kann, nur dort wächst die Weisheit, die Erkenntnis Gottes und damit die Botschaft des Propheten. Der falsche Prophet dagegen ist der große Hecht in Glanz und Lackschuhen, der Platzhirsch, der Beeinflusser. Das Nachdenken über Johannes den Täufer zeigt mir, dass meine literarische Reise genau das zu sein scheint, ein Rückzug in die Stille, um den Durst und den Hunger bewusst zu spüren, ohne Steine zu Brot machen zu wollen, um den brennenden Dornbusch wieder zu finden, um sich neu vom Geist Gottes berühren und führen zu lassen.
Here in this country, the third Sunday of Advent is celebrated today under the motto of Jesus’ forerunner, John the Baptist. It reminds me that prophets always come from the desert. Only in the barrenness instead of the abundance, in the formlessness of the sand instead of the well-designed cities, in the silence instead of the noise, where no demon can hide, only there does wisdom grow, the knowledge of God and with it the message of the prophet. The false prophet, on the other hand, is the fancy guy in shiny shoes, the top dog, the influencer. Reflecting on John the Baptist shows me that my literary journey seems to be just that: a retreat into silence, to consciously feel thirst and hunger without wanting to turn stones into bread, to rediscover the burning bush, to let myself be touched and led anew by the Spirit of God.