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Bildunterschrift auf sueddeutsche.de: Die Deutsche Bischofskonferenz unter ihrem Vorsitzenden Robert Zollitsch hat ein Dekret zum Kirchenaustritt verabschiedet.
(© dpa)

Der heute Artikel der Süddeutschen Zeitung passt ja wohl perfekt zu meinen jüngst geäußerten Gedanken (obwohl es diese Nachricht heute sicher nicht nur in der Süddeutschen gibt). Er besagt schwarz auf weiß, dass allein die katholische Kirche seit 1990 weit mehr als zweimillionen Mitglieder verloren hat – und der Trend hält an. Und er besagt ebenso schwarz auf weiß, dass sie sich außerdem in hartnäckiger Unwilligkeit übt, daraus etwas lernen zu wollen. Wie ein schwer verletzter, aber nicht tödlich getroffener Bär schlägt sie patzig um sich, brüllt, versucht Eindruck zu machen, sich wieder Respekt zu verschaffen. Doch die einst so gefährlichen Zähne der Inquisition sind längst verfault. Wenn die Kirche könnte, würde sie sich kaum schämen, auch heute noch damit zuzubeißen um ihre irdische Macht gnadenlos zu verteidigen. Doch die Jäger wissen um die steckenden Pfeile ihrem Leib, haben gesehen, wie sie obendrein in ausgelegte Fallen trampelte, beobachten, wie sie ihre nicht heilen wollenden Wunden leckt. Immer wieder mal brüllt sie auf, röhrt: “Tut, was ich sage!” Doch alle wissen: Der Blutverlust ist groß. Es bedarf keiner weiteren Pfeile. Es ist nur noch eine Frage der Zeit.

Schlimm genug, was die Kirche in der Geschichte schon alles angerichtet hat. Heute sind es Menschen wie Zollitsch & Co., die als peinliche Karikaturen des Römerreiches im 21. Jahrhundert verhindern, dass Gottes Reich wächst. Mit Jesus können sie nämlich nur dann etwas anfangen, solange er festgenagelt hinter ihnen an der Wand hängt. Und zwar tot, dann kann er auch nicht störend eingreifen, wenn die Bischofskonferenz öffentlichen Senf verteilt. Mit dem auferstandenen, lebenden Jesus (der den ebenso machtliebenden Pharisäern stets ein Dorn im Auge war) will man nichts zu tun haben. In Wahrheit betet die Bischofsrunde nämlich Konstantin an, den schon lange toten, römischen Kaiser, der der Kirche im vierten Jahrhundert zu so viel politischer Macht verhalf. Nur im Namen Konstantins kann man heutzutage noch solch dämliche Aussagen wagen wie dass “geistliche Gemeinschaft nicht von der Institution zu trennen” sei. Die armen Jünger Jesu. Die armen zwölf Apostel. Die konnten zu ihrer Zeit nämlich keinerlei geistliche Gemeinschaft pflegen, weil die Nichtexistenz der Institution Kirche es schier unmöglich machte.

Es wäre besser, mehr im Namen Jesu zu reden als im Namen der Institution Kirche. Aber wer weiß, vielleicht haben die ja doch Recht, die behaupten, die Kirche sei die in Offenbarung 17 genannte große Hure. Die Institution, die der politischen Macht viele Male zu wollüstigen Höhepunkten verhalf. Und umgekehrt. Dem wage ich zwar noch nicht so ganz zuzustimmen, aber ausschließen kann ich es auch nicht. Wenn dem so sein sollte, ist davon auszugehen, dass das tödliche Liebesspiel zwischen Kirche und Macht wohl noch ein Weilchen weitergehen wird.

Und wir? Nun, wir halten es indessen viel lieber mit Jesus als mit Konstantin. Und wir halten es lieber mit Offenbarung 7 statt 17, vor allem mit Vers 8, wo Jesus der kleinen, machtlosen Gemeinde in Philadelphia sagt: “Du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.

2 comments

  1. Hallo Marcus,
    als ich den Artikel las, habe ich noch an dich gedacht. Und du hast mich nicht enttäuscht. Schön ist auch díe offene Aussage,dass ausgetretene Mitglieder keine Geschwister mehr sein (bemerkenswert für alle Ökumeneträumer)

    Liebe Grüße Peter

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marcusis@icloud.com

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