Dr. Isaiah Daau (Foto: twicworld.com) |
Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende einen kurzen Vortrag von Bischof Isaiah Daau aus dem Südsudan posten, der vergangenen Donnerstag hier in Schweden zu allen ALT-Studenten gesprochen hatte. Obwohl ich Erlaubnis hatte, den Vortrag hier zu veröffentlichen, gelang es mir in der Kürze der Zeit nicht, die Aufnahme entsprechend vorzubereiten und mit Untertiteln zu versehen. Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt. Isaiah ist Pfingstbischof und hat zum Thema Leid doktoriert. Seine afrikansiche Sicht der Dinge ist eine gute Erinnerung und Herausforderung an uns Westler, die wir doch manchmal geneigt sind zu glauben, das Leben sei ein einziger großer Werbespot in einer bunten Barbiewelt. Was nicht perfekt ist, frustriert.
Das Osterwochenende erinnert mich jedes Mal ganz besonders an den zerbrochenen Zustand der Schöpfung, der für uns alle ja seit Geburt Normalzustand ist. Wenn die Süddeutsche Zeitung wie neulich erwähnt, nur in besonderen Ausnahmen (wie es z.B. der jüngste Flugzeugabsturz war) über Suizide zu berichten, da dies erfahrungsgemäß stark zur Nachahmung animiere, dann zeigt eine solche kleine Fußnotiz, wie viele Zeitungsleser sich innerlich zerbrochen fühlen.
Gleichzeitig ist Ostern der Anfang des Neuen: Jesus, der erst sämtliches Leid freiwillig auf sich nimmt, wird dann der erste einer komplett neuen Wirklichkeit, welche all unsere Vorstellungskraft übersteigt. Die Spannung zwischen dem “Schon-jetzt” und “Noch-nicht” könne uns nicht genommen werden, erinnerte uns Isaiah in seiner Ansprache. Das einzige, was diese beiden Gegensätze zusammenbringen könne, sei Gemeinschaft. In seiner Heimat kommen viel mehr Menschen auf eine Beerdigung als zu einer Hochzeit – und das, obwohl niemand Beerdigungen möge. Doch die Menschen wollen einander zeigen: Wir können das Leid zwar nicht erklären, doch wir wir sind hier, wir sind einfach da und tragen das Leid miteinander. Wo Menschen sich gegenseitig Hoffnung geben, schenkt man sich ein Stück Himmel.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine hoffnungsvolle Osterpause – selbst wenn man grad mitten im Leid stecken sollte!