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Ich weiß ja nicht, ob jemand den Text aus 2Mose 22,21 nach- oder weitergelesen hat. Ich hatte diesen Vers in meiner Mitteilung an CA Europa zitiert. Dort heißt es nämlich, dass wir “die Fremdlinge weder bedrängen noch bedrücken” sollen, denn wir sind selbst Fremdlinge in Ägypten gewesen.

Mit anderen Worten: Aus Lebensgefahr und Unterdrückung in Sicherheit und Freiheit zu kommen, ist Evangelium, ist gute Nachricht. Mit der Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten lehrte Gott eine endrückiche Lektion des Evangeliums. Scheren wir uns nicht darum, haben wir mit Folgen zu rechnen: Gott wird das Schreien der Unterdrückten nicht nur hören, sondern erhören. Gott wird diesem
Unrecht nicht tatenlos zusehen. Er macht sich auf, die Peiniger seiner Schutzbefohlenen heimzusuchen. Gott ist die Einhaltung dieses Gebots sehr
ernst.

Und dann wird sein Zorn entbrennen. Es ist ein wahrer Höhehepunkt in der Reaktion Gottes, aber ein solcher, den man lieber nicht erleben möchte: aph (ףא) charah (הדח). Gottes Nase (aph, ףא) wird hier zum Organ seines Zorns, denn sie fängt an zu brennen, beginnt alles zu versengen, verkohlen und zu rösten (charah, הדח), worauf sie ihr feuerheißes Schnauben zielt.

24 mal findet sich dieser Ausdruck in den fünf Mosebüchern. Gemessen an der unzähligen Menge aller Gesetze und Gebote ist das relativ wenig. Es zeigt, dass nur wenige Gebote das Vermögen haben, Gottes Nase zu jenem verkohlenden Zorn zu provozieren. Doch Fremdlinge, Witwen und Waisen zu unterdrücken, Flüchtlingsheime anzugreifen, in denen sich gerade diese Kategorie Mensch häuft, gehört eindeutig dazu. Warum? Weil das Weinen der Schwachen in den Ohren des Himmlischen Vaters eine gefährlichere Waffe ist als die schärfsten Kampfgeräte in den Händen der Starken.

Fragt sich, ob man diese Waffe wirklich gegen das eigene Land gerichtet sehen will.

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marcusis@icloud.com

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